Siembra Spirits
…ist die Dachmarke von David Suro Piñeda, unter der er Siembra Valles aus der Destilería Cascahuín abfüllt, als auch Siembra Azul (Destilería Vivanco) und Siembra Métl (verschiedene Mezcalproduzenten). David wurde in Guadalajara, der Hauptstadt Jaliscos im Herzland des Tequilas, geboren und wanderte in den frühen 80er Jahren nach Philadelphia aus. Dort eröffnete er eines der ersten mexikanischen white-tablecloth Restaurants der USA unter dem Namen Tequilas.
Zunehmend unzufrieden mit der Qualitätsentwicklung des emblematischen Getränks seiner Heimat, welches er seinen Gästen anbieten wollte, startete David sein eigenes Projekt. Mit der Sichtweise eines Gastronomen und in Zusammenarbeit mit familiengeführten Brennereien in Mexiko werden unter dem Siembra-Label spezielle Produktionen mit traditionellen Techniken hergestellt und abgefüllt.
Obwohl unser Schwerpunkt normalerweise auf dem Import von Marken in Produzentenhand liegt, sind Davids Produkte ein Glücksfall. Da er nur beste Qualität in seinem Restaurant verkaufen möchte, können wir von ihm sorgfältig ausgewählte Destillate anbieten. Und da er wegen des Restaurants nicht auf die Erlöse aus dem Unternehmen Siembra Spirits angewiesen ist, macht er dabei auch keine Kompromisse. Die Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards sind gleichzeitig Statement und Kritik an der industrialisierten Tequila-Massenproduktion auf den Feldern und in den Brennereien.
Mit dem Siembra Valles Ancestral haben David und seine Mitstreiter bei Cascahuín den ersten zertifizierten Tequila produziert, der ausschließlich mit Techniken aus den 1800er-Jahren hergestellt wird – als es eben diese Zertifizierung noch gar nicht gab.
Parallel zur Marke gründete David die Non-Profit-Organisation Tequila Interchange Project (TIP) und die Bat Friendly-Zertifizierung, zwei Nachhaltigkeitsinitiativen für Agavendestillate.
Das Tequila Interchange Project widmet sich seit 2010 dem Thema Nachhaltigkeit und Qualität, indem es alle Beteiligten der Wertschöpfungskette vom Erntehelfer bis zum Bartender, aber auch Botaniker und andere Wissenschaftler zusammenbringt. TIP war maßgeblich daran beteiligt, eine mexikanische Gesetzesvorlage zur „Regulierung“ (de facto ein Verbot) der traditionellen Kleinbrennerei zu kippen, welche den internationalen Spirituosenkonzernen weitreichende Kontrolle über lokale Ressourcen gegeben hätte, bis hin zur Verwendung des Wortes Agave als Marke (die berüchtigte NOM-186 und 199).
Eine konkrete Anwendung der Ziele von TIP ist die …
Bat Friendly-Zertifizierung
Die Gewinnung von Agavenspirituosen ist zwingend damit verbunden, die Pflanze vor der Blüte zu ernten, weshalb sie sich nicht über Samen vermehren kann. Die Pflanzen werden im Feldanbau aus genetisch identischen Ablegern vermehrt. Dadurch geht die Diversität zurück – übrigens auch ein Grund, weshalb Tequila heute stets ähnlich schmeckt – und die für Bestäubung der Pflanze zuständigen Fledermäuse finden keine Nahrung.
In Zusammenarbeit mit Biologen der Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM) werden Produkte zertifiziert, bei deren Herstellung 5% der Anbauflächen des Rohmaterials nicht geerntet werden. Diese Agaven können vollständig abblühen und werden dabei von Fledermäusen bestäubt. Dadurch entstehen genetisch diverse Samen zur Weiterverbreitung. Außerdem wird Nahrung für Blütenfledermäuse bereitgestellt, die wegen der intensiven Bewirtschaftung der Agavenregion vom Aussterben bedroht waren.
Siembra im SHOP
Cascahuín (Produzent von Siembra Valles) im SHOP
Cascahuín PROFIL
Siembra im Netz:
Artikel
ediblePHILLY mit einer guten Zusammenfassung von Davids Projekten
Imbibe Magazine ebenfalls
Bild & Ton
Videointerview mit David von Wooder Ice
Interview mit David auf Mezcalistas
Bat Friendly im Netz
Deutsche Welle (DW) über Bat Friendly und Roberto Medellin
National Geographic über Fledermäuse und Mezcal
National Geographic über Roberto Medellin
Weitere Projekte
Tequilas Restaurant, Philadelphia
Tequila Interchange Project (TIP)